Kneipenkarneval

Also, mit dem Kneipenkarneval ist das ja so eine Sache …

Gehst du nicht hin, verpasst du was und ärgerst dich nachher enorm.

Gehst du hin, brummt dir der Kopf von zahllosen Eindrücken, lauter Stimmungsmusik, Bier und Schunkeln.

Also: natürlich hingehen!!

Ich war im letzten Jahr allerdings mit Prinz, Hofmarschall und einigen Elferräten und Gardisten erstmal in unseren karnevalistischen Außenposten Sandebeck und Vinsebeck – denn dort wird auch ein Bombenkarneval gefeiert – und sie haben Besuche des Regenten natürlich auch mehr als verdient. Das war schon mal eine hervorragende Einstimmung auf den Kneipenkarneval in Steinheim. Allerdings auch eine gediegene, etwas leisere Einstimmung.

Kommt man dann (zu mittlerer Uhrzeit) in Steinheim in die Kneipen oder Zelte, die sich am Kneipenkarneval beteiligen, bekommt man erstmal einen Hammer gegen den Kopp und gerät kurzzeitig ins Torkeln …

Laute Musik, stickige, tanzschweißschwangere Luft, Gejohle, leicht klebrige Böden, überbrodelnde Stimmung, enges Geschiebe, Schlangen vor den Toiletten, erste Bierflecken auf der weißen Jacke …

… angekommen! Jetzt ist Kneipenkarneval! 

Egal, wohin man kommt, überall ist Party! Beste Stimmung, super Karnevalsmusik – sei es live von einer Band bzw. Kapelle oder aus der Kölner Retorte – toll geschmückte Kneipen und Zelte, nur famos verkleidete Narren … Klasse!

Nach geschlagenen 111 Minuten durfte auch ich endlich mal ein Tablett Bier holen. Zuvor war es mir zum einen nicht möglich, unfallfrei zu einer Theke und mit vollem Tablett zurück zu kommen, zum anderen hatten die Idee noch unzählige andere Verrückte und ständig wurde mir ein weiteres Leckerpilschen in die Hand gedrückt. (Gut, dass man nur zwei Hände hat.) Aber genug trinken soll bei solchen Anlässen in so weggeatmeter Luft ja wichtig sein.

Also, was erzähle ich hier eigentlich? Wer diese unglaubliche Stimmung, die tolle Musik, die vielen verkleideten Menschen (Narren), die schlechte Luft, die kühlen Biere und die unglaubliche Ausgelassenheit nicht selbst erlebt hat … SCHADE!!! Tut mir leid für diejenigen! Denn in diesem Jahr wird das auch nix! 

„Alle bleiben dieses Jahr daheim, lassen den Karneval in Kneipen sein – feiern sollen wir zu Hause, jedoch sicher eine ähnlich Sause!“

Und bei den mitmachenden Gastronomen können wir alle uns für solch einen coolen Kneipenkarneval nur bedanken. Haltet durch! Wenn ihr wieder öffnen dürft, dann kommen wir alle wieder zu euch und holen den Kneipenkarneval nach … oder aber spätestens 2022 … denn Kneipenkarneval zu Hause ist nicht so toll wie bei euch … ich freue mich schon so!

Man teou!

Fotos: Marc Schriegel
Text: Andreas Volmer