Das Prinzenpaar 2011

Was wäre der Steinheimer Karneval ohne seine Tollitäten, den Prinzen und seine Prinzessin? Die Amtszeit des Prinzen, als Oberhaupt der Steimschen Narrenschar, beginnt mit seiner Proklamation im Januar und dauert exakt ein Jahr. Der Name der Prinzessin wird unter großer Geheimhaltung traditionell erst auf dem Galaabend der StKG bekannt gegeben. Das Prinzenpaar regiert das Narrenvolk während der gesamten 5. Jahreszeit und wird unterstützt durch seinen Hofstaat und den Elferrat.

In der Session 2011/12 regiert:

Prinz Alois Lammersen, con Carne

Prinzessin Sandra Brökel, die Sensationelle .

Prinzensteckbrief

Prinz Allo Lammersen, con Carne

Sein Motto: „FREIE LIEBE ÜBERALL, IN UNSEREM SCHÖNEN EMMERTAL“
… daran hat er sicherlich noch nicht gedacht, als er am 29. April 1963 in Steinheim das Licht der Welt erblickte, sich als Hausgeburt prächtig entwickelte und mit Emmerwasser getauft wurde. In seinem damaligen Zuhause in der Marktstraße 35 teilte er sich die gute Stube mit seinen Schwestern Birgit und Helga. Vater Alois und Mutter Hannelore, eine Vollblutkarnevalistin, freuen sich riesig mit ihrem Sohn Alois über seine Prinzenwürde und unterstüzen ihn, wo sie nur können.
Eine Schulbildung hat Allo auch erhalten: Nach der Grundschule besuchte Allo die Hauptschule in Steinheim und dann die Handelsschule in Detmold. Es folgte eine Ausbildung zum Fleischer im karnevalsarmen Lippe und vor 25 Jahren der Meisterbrief in Uelzen-Lüneburg. Seit gut 20 Jahren führt Allo den elterlichen Fleischwaren-Betrieb in Bergheim mit großem Erfolg.
Da Allo aber nicht nur arbeiten wollte, hatte er auch immer einen Blick für die Mädels – und die Beste hat er, wie es in Steinheim so Sitte ist, im Karneval kennen und lieben gelernt. Bei der berühmt-berüchtigten Bunkerparty lief ihm seine Heike fast schon in die Arme. Allo konnte ihrem Charme, ihrem Feuer und ihrer Anmut nicht widerstehen und es war um ihn geschehen. Die Hochzeit am 29.10.1993 war nur konsequent und die Kinder Miriam (16) und Moritz (14) zeugen von der großen Liebe.
Außer seiner Arbeit hat Allo viele Hobbys, denen er im Sommer (Radfahren) und im Winter (Muckibude) ausgiebig nachkommt – muss er doch fit sein für die Prinzentour von Stammlokal zu Stammlokal. Auch mit dem Hund Einstein wird schon mal eine Tour unternommen.
Seit seiner frühsten Jugend ist Allo vom Bazillus Karnevalenzius infiziert. Seit er gerade mal laufen konnte, ist er dem Karneval verfallen. Klar wurde ihm dies bei seinen unzähligen Wagenbauten; an ca. 20 Wagen kann sich Prinz Allo noch erinnern, wobei der Wagen mit Lady Di absolut in bester Erinnerung geblieben ist. Aus einigen der Mitstreiter beim Wagenbau entwickelte sich die Gruppe der Kumpspringer, mit denen er dann auch das erste Mal die Bühnenbretter ausprobierte und für Prinz Markus Struck 2002 einen Tanz voller Grazie und Anmut (Moskau oder die schwergewichtigen Griechen) aufführte.
Markus Struck wurde dann auch sein Pate bei der Aufnahme in den Elferrat im Jahre 2003. „Am 11.11. war es dann soweit, nur mein Patenonkel hatte für mich keine Zeit.“ Obwohl sein Pate Markus S. ihn im ersten Jahr als neuen Elferrat ganz schön vernachlässigte, ist Allo nicht einsam und verlassen in den Reihen des Elferrats aufgewachsen, sondern seine spontane und aufgeschlossene Art ließ ihn schnell Kontakt zu all den neuen Freunden finden.
Da er aber kein stiller Vertreter ist, eroberte Allo die Bühne: 2004 als Newcomer und Elferratslehrling am Veilchendienstag, 2005 dann als Elferrat und 2006 als Elferrätin, 2007 mit Silberhochzeit = 25 Jahre Krieg und Frieden, nach einer schöpferischen Pause 2009 als Steinheimer Entwicklungshelfer, 2010 als Till und 2011 als Prinz – eine tolle Karriereleiter!
Man könnte noch viel erzählen, aber dafür reicht wahrscheinlich die ganze KAZ nicht aus. Die Frage nach seiner Prinzessin lies ihn nur lächeln, aber er hat sie schon gefragt und sie hat „Ja“ gesagt. Was will man mehr!? Die ganze Geschichte hierzu wird dann am Galaabend weiter erzählt.

Prinzessinensteckbrief

„Das war wirklich sensationell!“ Sandra Brökel hat die tollen Tage einfach nur genossen. Jede Sekunde. Wenige Tage nach Aschermittwoch kehrte langsam die Stimme zurück, die am Dienstagmorgen plötzlich verschwunden war. Die Kniegelenke sind noch lädiert, die Prinzessin weiß auch genau warum: „Ich habe drei Tage lang gehüpft und am Rosenmontag bei der Tour durch die Kneipen zu „Jump“ und „Highway to hell“ alles gegeben. Wir wollten etwas zurückgeben, denn ohne die Narren hätten wir nicht feiern können“
Der Einzug am Galaabend war aber alles andere als eine Schnellstraße zur Hölle. Beim Einmarsch an der Seite von Prinz Allo bewegten sich beide langsam, ließen sich von der Narrenschar tragen und erreichten nicht die Hölle, sondern den Himmel. „Unbeschreiblich. So viel Sympathie, Freude und Begeisterung hatte ich nicht erwartet!“
Sandra hatte sich in den Wochen zuvor viele Gedanken gemacht. Hatte doch am 11.11. das Los die eigene Tochter Louisa zur Kinderprinzessin erkoren. Wie reagiert Louisa? Ist das alles zu schaffen? Alle Bedenken zerfielen am Samstag. Louisa, die immer wieder sagte: „Mama, ich wünsche mir so sehr, dass ich die große Prinzessin kenne und sie mag“ wusste vor Freude nicht wohin mit ihrem Glück. Samstagmittag lüftete Sandra das Geheimnis mit den Worten: „Louisa, wir beide machen das zusammen.“ Damit erfüllte sie den größten Traum ihrer Tochter.
Das Versteckspiel hatte endlich ein Ende. Die längste Session des Jahrhunderts strapazierte manches Mal die Nerven. Pressearbeit, Kump(el)stilzchen, Kinderprinzenpaar – an manchen Tagen kam sie kaum zum Nachdenken. Allos Handynummer war in Sandras Handy verschlüsselt unter dem Kürzel „FG KN“ („Franz-Gerds karnevalistischer Nebenbuhler“) und einmal wunderte sich die Miniprinzessin, dass Papa gar nicht am anderen Ende war, als sie das Gespräch entgegen nahm.
Sandra wurde am 2. Dezember 1972 in Neheim-Hüsten/Arnsberg geboren, kam im Mai 1973 nach Steinheim. Ihren ersten Rosenmontag erlebte sie am Straßenrand im Kinderwagen mit einem bunten Hütchen auf der Mütze. Schon von klein auf genoss sie das närrische Treiben in  ihrer Heimatstadt. „Dieses Fest entspricht einfach meiner Temperamentslage!“ Seit 2008 ist sie Mitglied der Kump(el)stilzchen. „Im Nachhinein ein äußerst cleveres Eintrittsdatum“, lacht sie, „ich trat nach Karneval ein, hatte noch nicht eine Büttenrede gehalten und bekam im November gleich den Bumerangorden!“
Die Lieblinsgrolle auf der karnevalistischen Bühne ist Karla Kolumna. „Da brauche ich mich nicht zu verstellen. Das bin ich! Den Roller fahre ich seit nunmehr 17 Jahren, Fotos und Schreiben sind einfach meine Welt!“ Am liebsten berichtet sie über Karneval. Bei der Neuen Westfälischen läuft sie seit Jahren unter der Bezeichnung „unsere Karnevalsexpertin“. Hauptberuflich ist sie mit einer Teilzeitstelle bei der Sparkasse Höxter tätig, erstellt dort eine Mitarbeiterzeitung und schreibt Presseberichte für und über die Sparkasse.
Sandra ist seit 1998 mit Franz-Gerd Brökel, einem begeisterten Elferrat, verheiratet. Vier Jahre lang wohnten die beiden in Höxter, bis sie dann vor 11 (!) Jahren in Steinheim ein Häuschen bauten. So lange beheimatet Familie Brökel auch eine schwarze Katze, kaum zu glauben, dass ein solches Zusammenleben in unserer Hauptstadt des Karnevals in OWL möglich ist.
Tochter Louisa ist neun Jahre alt, Sohn Laurin sieben. „Karneval ist bei uns Chaos pur“ hieß es in Louisas Kinderprinzessinnenrede. In diesem Jahr stimmte dieser Satz erst recht. Aber ein absolut positives Chaos. Es hat einfach nur Spaß gemacht. „Ich empfinde es als total große Ehre, dass Allo ausgerechnet mich gefragt hat. Er war und ist mein Traumprinz!“
„Es passte einfach alles und mir bleibt nur noch DANKE zu sagen: An meinen Mann Franz-Gerd, Allo und Heike, Louisas Patenonkel (Anm. d. Red.: Dirk Petry, er hat ab Samstagabend alles für Louisa geregelt), meinen Eltern, dem Präsidium und allen Aktiven, die diesen sensationellen Karneval auf die Beine gestellt haben sowie allen Närrinnen und Narren, die mit uns gefeiert haben!“
Auf die Frage welche die Herausragenden Momente der tollen Tage waren, nannte Sandra zumeist kleinere Begebenheiten, die das so facettenreiche Treiben in Steinheim ausmachen. „Der Prinzessinempfang war überwältigend, ich brauche wohl mehrere Wochen, um das alles zu verarbeiten.“ Aber auch der Auszug aus einem Festzelt am Rosenmontag, als alle Narren anfingen „Oh, wie ist das schön“ zu skandieren, bleibt unvergessen.
Ein großer Dank geht an Gerd Lödige und Michael „Paimel“ Diedrich, die gemeinsam das so temperamentvolle Prinzenpaar durch die heiße Phase geleitet haben.
Liebe Sandra, wir bedanken uns bei Dir, Allos Überraschung ist gelungen und Du hast uns mit all den anderen Tollitäten ein wunderschönes Karnevalsfest bereitet. Sensationell!