Das Prinzenpaar 2010

Was wäre der Steinheimer Karneval ohne seine Tollitäten, den Prinzen und seine Prinzessin? Die Amtszeit des Prinzen, als Oberhaupt der Steimschen Narrenschar, beginnt mit seiner Proklamation im Januar und dauert exakt ein Jahr. Der Name der Prinzessin wird unter großer Geheimhaltung traditionell erst auf dem Galaabend der StKG bekannt gegeben. Das Prinzenpaar regiert das Narrenvolk während der gesamten 5. Jahreszeit und wird unterstützt durch seinen Hofstaat und den Elferrat.

In der Session 2010/11 regiert:

Prinz Dominik Thiet, der treuherzige Spross mit Ritterschlag

Prinzessin Sylvia Waller, die Sonne des Südens .

Prinzensteckbrief

Prinz Dominik Thiet, der treuherzige Spross mit Ritterschlag
oder: vom Mongolenfürsten über „Simba“ zu prinzlichen Ehren in Steinheim!
(hus) Was war das für eine Überraschung, als Dominik Thiet auf der Prinzenkürung Excalibur, das legendäre Schwert von König Artus, aus dem Stein ziehen konnte und so einer der jüngsten Karnevalsprinzen in Steinheim wurde! Nicht nur die Eltern waren vollkommen fassungslos, auch die vielen Freunde hatten keine Ahnung, dass das passieren konnte!
Aber der Reihe nach – wie schließlich könnte ein Lebenslauf besser auf einen Karnevalsprinzen passen als der von Dominik Thiet. Am 13.1.1982 wurde Dominik in Steinheim, unserer Karnevalshochburg in Ostwestfalen geboren. Die Eltern, Manfred und Christiane Thiet, waren schon vorher mit Spielmannszug, Kegelclub und der Gruppe „Rosensonntagstreff“ im Steinheimer Rosenmontagszug dabei – seit vielen Jahren sogar mit einem eigenen Wagen und tollen Kostümen . Logische Konsequenz – im zarten Alter von gerade mal zwei (!!) Jahren nimmt Klein Dominik erstmalig als Akteur am Rosenmontagszug in Steinheim teil – und wird stilvoll als Mongolenfürst im Buggy durch den Ring geschoben. Und dann jedes Jahr wieder, immer wieder voller Begeisterung, vor allem mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Fabian.
Über die katholische Grundschule 1988-1992 und die Realschule Steinheim 1992 – 1998 führte sein Weg nach Lippe zum Fachabitur am Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg und in die Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann in Detmold. 2002 kehrt Dominik in den elterlichen Gartenbaubetrieb zurück und unterstützt dort in allen Bereichen.
2007 dann der nächste Schritt – Dominik tauscht sein letztes Kostüm, wie so viele vorher von seiner langjährigen Freundin Silvia mitgestaltet – Simba aus dem „König der Löwen“ – gegen die weiße Jacke und wird Mitglied des Elferrates.
Gleich in der ersten Session steigt er dort aktiv in die Arbeit der Malstube und des Bühnenbaus ein, um danach maßgeblich an der Erweiterung der Karnevalshalle mitzuwirken. Hier bringt er sich auch mit professionellem Know-How bei der Gestaltung und Pflege der Außenanlagen ein – als Hobby natürlich. Apropos Hobbys, das ist ein weites Feld für unseren Prinzen: Kanutouren, Kletterparkevents und Pokerabende stehen genauso an wie die Pflege der eigenen vietnamesischen Hängebauchschweine (!), der Havanna Club Stammtisch oder auch die Liebe zum eigenen 18 PS Einachs-Holder, Baujahr 1953.
Dass er mit Traktoren umgehen kann zeigte Prinz Dominik übrigens auch auf dem Prinzenempfang, als er zielsicher mit einem Minitrecker Luftballons zum Platzen brachte.
Am meisten freut sich Prinz Dominik auf die vielen Karnevalsfeiern und den Rosenmontagszug, und wünscht sich einen Karneval, aus dem Jung und Alt gemeinsam ein tolles Fest machen und es so richtig krachen lassen.

Prinzessinensteckbrief

„Grandios!“, mit diesem Wort beschrieb Sylvia Waller eine Woche nach den tollen Tagen das Erlebte.
Und schauen wir ihr dabei in die Augen, können wir noch heute erkennen, wie schön die Zeit als Prinzessin an der Seite ihrer Liebe, Prinz Dominik, gewesen sein muss.
Als am großen Galaabend die Lichter ausgingen, die Narren auf den Stühlen standen und der Spot Richtung Eingangstür schwenkte, folgte laut Aussage von Sylvia „ein wunderschöner Film, der nie vorbeigehen sollte“.
Endlich hatte für die 25-jährige das Versteckspiel ein Ende und sie konnte zusammen mit allen Karnevalisten, die zum Galaabend erschienen waren, ihre Freude teilen. „Und der Einzug bis zur Bühne waren die schönsten 55 Meter meines Lebens“, fügte sie hinzu.
Dabei ist es schon ungewöhnlich, dass eine Prinzessin die Bühne der Narrhalla betrat, die sie selber geplant und aktiv mit erstellt hatte. Doch mit diesem künstlerischen Talent hatte sich Sylvia Waller im Steinheimer Karneval schon seit vielen Jahren verdient gemacht.
Während des Programms am Galaabend freute sich Sylvia besonders über den Showtanz der Brakeler Garde, der sie noch vor einigen Jahren angehört hatte. Wie allen Narren bei der Inthronisierung durch Präsident Markus Struck bekannt wurde, sammelte Sylvia ihre ersten karnevalistischen Sporen in den südlichen Nachbargemeinden. Daher lag es auch nicht weit, ihr gepaart mit ihrer außergewöhnlichen Ausstrahlung den Beinamen: Sylvia, die Sonne des Süden, zu verleihen.
Für Prinz Dominik, der treuherzige Spross mit Ritterschlag, gab es nie einen Moment daran zu denken, nicht Sylvia zu seiner Prinzessin zu nehmen. Dies war wahrlich eine vorzügliche Wahl.
Den Galaabend, den sie schon seit sechs Jahren gemeinsam besuchen, von „hinten“ zu sehen, war für beide schon etwas Neues, da aber ein fantastisches und kurzweiliges Programm geboten wurde, ging die Zeit ach zu schnell vorbei.
Nach einer nur kurzen Nacht wartete auf Sylvia ihr Empfang in der Karnevalshalle. „Ich weiß schon gar nicht mehr, wer alles da war, so unglaublich schnell ziehen diese schönen Stunden an einem vorbei“.
Doch der Sonntag bot keine Pause. „Ich habe mich sehr auf die Kinder gefreut, die Augen, die Kostüme.“ Diesen Anblick erhielt das Prinzenpaar beim Kinderkarneval in der Turnhalle der F.-W.-Weber-Schule. Nach dem Besuch ging es zum Rummel-Bummel, um sich anschließend für den Liederkranzabend bereit zu machen. Dort haben es die beiden Monarchen noch einmal richtig krachen lassen. Die La-Ola-Wellen, die von der Bühne aus in den Saal schwappten, brachten die Narren zum Kochen.
Kaum zwei Stunden Schlaf und der Rosenmontag stand vor der Tür. Noch ein letztes Mal zu ihrer Friseurin, die sie wunderbar über die tollen Tage begleitet hatte, und der Sturm aufs Rathaus wurde genommen. Dort konnte Sylvia noch einmal hautnah schönste Bühnenauftritte der Session genießen. Doch lang verweilen konnten die beiden dort nicht, denn der große Rosenmontagszug warf seine Schatten voraus. „Wir haben unsere letzten Reserven rausgelockt. Doch die Belohnung war sensationell.“
„Die Kapellen, die Wagen und die Fußtruppen, alle haben richtig mitgerockt, es war fantastisch“ Auch dem gesamten Publikum am Rang des Zuges zollte das Prinzenpaar noch heute größten Respekt. „So viele glückliche Gesichter haben wir in kürzester Zeit noch nie gesehen.“
Der Kneipenbummel am Abend des Rosenmontags ist für Sylvia in zweierlei Gesichtspunkten in allerbester Erinnerung geblieben. Zunächst die feiernden Menschen, die in allen Gaststätten närrisch gut gelaunt waren. Und als zweites ihre Begleiter, das Präsidium, der Abschirmdienst aus den Männer- und Mädelsgarden aber vor allem ihren Hofstaat dabei zu haben, war für Sylvia ein tolles Erlebnis.
In Bezug auf ihren Hofstaat war das Prinzenpaar ohnehin voll überschwänglicher Worte. „Wie die acht Freunde mit uns gemeinsam diesen Karneval gerockt haben, bleibt einzigartig“, war sich Prinz Dominik sicher.
Bei der Abschlusssitzung der Elferräte am Dienstag wohnte Sylvia an der Seite ihres Prinzen bei. Dort noch einmal alles Revue passieren zu lassen und unglaublich viel über das Geschehene zu lachen, war für beide wunderbar. Mit einem letzten „Rund um den Kump herum“ an Originalstätte wurde nachts um halb vier der Karneval verabschiedet.
Ein Dank und ein großes Lob, der gelernten Groß- und Außenhandelskauffrau, die ihr Abitur an der Brede in Brakel absolviert hatte, ging zum Schluss an den Hofmarschall Matthias Peine. „Er hatte alles toll geplant und uns prima durch die tollen Tage begleitet. Bis auf ein kleines Schlüsselerlebnis war er ein klasse Hofmarschall“, fügte Prinz Dominik mit einem verschmitzten Lächeln zu.