Das Prinzenpaar 2008

Was wäre der Steinheimer Karneval ohne seine Tollitäten, den Prinzen und seine Prinzessin? Die Amtszeit des Prinzen, als Oberhaupt der Steimschen Narrenschar, beginnt mit seiner Proklamation im Januar und dauert exakt ein Jahr. Der Name der Prinzessin wird unter großer Geheimhaltung traditionell erst auf dem Galaabend der StKG bekannt gegeben. Das Prinzenpaar regiert das Narrenvolk während der gesamten 5. Jahreszeit und wird unterstützt durch seinen Hofstaat und den Elferrat.

In der Session 2008/09 regiert:

Prinz Matthias Peine, der strahlende Augenblick vom Ziegenberg

Prinzessin Ina Klaes, die Erfrischend-Überzeugende .

Prinzensteckbrief

Nach der prunk- und schwungvollen Proklamation stand es endlich fest, der Prinz der Session 2008 heißt:
Matthias Peine!

Prinz Matthias wurde am 08.05.1966 in unserer freundlichen Nachbarstadt Nieheim geboren. Drei Tage später wurde er dann aber nach Hause, also nach Steinheim gebracht und lebt seither in unserer schönen Stadt, im Haus, das seine Eltern 1961 am Ziegenberg bauten. Er hat einen älteren Bruder, der zwar in Sommersell wohnt, aber für die Stadtverwaltung Steinheim arbeitet.

Matthias besuchte die Katholische Grundschule sowie die Hauptschule Steinheim, erlangte auf der Adolf-Kolping-Schule in Brakel die Mittlere Reife und schloss eine Lehre als Dreher und Fräser ab. Anschließend erlangte Matthias, auch in Brakel, die Fachhochschulreife und bildete sich, während er bei Fa. PhoenixContact im Werkzeugbau arbeitete, per Abendschule zum Maschinenbautechniker weiter. Seit 1994 arbeitet unser Prinz im Außendienst, seit Sommer 2006 bei seinem jetzigen Arbeitgeber ‚Bluhm Systeme’ (Unkel, Rheinland-Pfalz). Um die Bundeswehr, so Matthias, ist er „galant drumrum gekommen“.

Zu seinen Hobbys zählt Prinz Matthias neben kaum bis keinem Sport (er ist dennoch topfit) das ständige und zeitverschlingende Werkeln an seinem Haus sowie das Basteln an seinem 1978er VW Scirocco 1. Dieses Kultauto in Grundversion hat er seit fünf Jahren in mühevoller Kleinarbeit komplett zerlegt und restauriert.

In der Familie von Matthias gibt es eigentlich keine waschechten Karnevalisten, verrät er, wenngleich seine Ehefrau Anja, geb. Kern (aus Brakel), die er 1992 heiratete, und seine beiden Kinder Michel (13) und Annika (11) allesamt sehr gerne und ausgiebig Karneval feiern. Annika ist außerdem Mitglied der Gardetanzgruppe „Prinzensterne“ und war 2007 Hofdame der Kindertollitäten. Allerdings bezeichnet Matthias sich selbst als „Weiberfastnachtsverweigerer“ – da hütet er lieber die Kinder und entsendet Anja ins Getümmel – gibt jedoch verschmitzt zu, dass er in diesem Jahr wohl nicht umher kommen wird …

Prinz Matthias hat bislang zwar nur wenige Rosenmontagswagen gebaut, war jedoch schon diverse Male mit einer Fußgruppe im Rosenmontagszug und ansonsten immer als Zuschauer dabei. Er ist seit zwei Jahren Mitglied der StKG und weiterhin auch Mitglied im Bürgerschützenverein als Schütze in der 3. Kompanie.

Einziges „Manko“ in Matthias’ karnevalistischem Leben ist das Jahr 1990, als er am Rosenmontag mit einer Genscher-Maske verkleidet war – und kurze Zeit später die Sparkassenfiliale durch einen Räuber mit ebensolcher Maske überfallen wurde. Aber das ist ja verjährt … äh, nein, aufgeklärt …

Man teou, Matthias!

Prinzessinensteckbrief

„Das waren märchenhafte und unvergessliche Augenblicke“, verriet uns Ina Klaes drei Tage nach dem Rosenmontag 2008. Und wer ihr während der tollen Tage in die Augen geschaut hat, kann sich vorstellen, wie groß Inas Freude über ihre Zeit als Prinzessin in Steinheim gewesen sein muss.

Doch bis es so weit war, das Ina uns vom Narrenthron grüssen konnte, lag vor ihr ein Weg, der sie im Kindesalter zunächst nach Lothe führte. Als Ina Klaholz geboren, floss aber nichts desto trotz karnevalistisches Blut in ihrer Familie. Und so war es alljährlich selbstverständlich den Karneval in Steinheim zu besuchen. „Damals haben wir immer den Kinderkarneval bei Stratos gefeiert. Dort trafen sich mehrere Familien und wir Kinder haben uns bestens amüsiert“, so Prinzessin Ina.

Ihr privates Glück führte Ina letztendlich in unsere karnevalistische Hochburg  zurück. Mit Manfred „Fred Friseur“ Klaes und den beiden Kindern Sina, 12 und Noah, 9 wohnt sie zusammen in einem gemütlichen Haus im Wiechersweg.

Mittendrin – im großen Rosenmontagszug –  befand sich die 42-jährige Krankenschwester, die auf der Intensivstation des Krankenhauses in Bad Driburg arbeitet, erstmals im Jahr 2002. Ina hatte sich mit den beiden Kindern dem so genannten „Rosensonntagstreff“ angeschlossen. „Es hatte damals unglaublich viel Spaß gemacht!“ Und so wurde die Teilnahme am Umzug zur Tradition.

Ende November kam dann der Anruf von Matthias Peine und auf die Frage, ob sie ihm als Prinzessin zur Seite stehen wolle, kam spontan ein: „Ja, ich bin dabei!“ Die lange Wartezeit vom November bis zum Galaabend hat Ina dennoch gut überstanden. Ein paar Notlügen waren leider schon dabei, aber letztendlich habe es ganz gut geklappt. „Matthias hat mich immer auf dem Laufenden gehalten und ich wusste, alles wird gut!“

„Das Größte war natürlich der Einzug beim Galaabend!“ Wie viel Freude ihr entgegen gekommen sei, wäre unglaublich und einmalig gewesen. Genauso eindrucksvoll war für sie der Sonntagmorgen beim Prinzessinnenempfang. Dort war Ina am meisten überrascht, wie viele Freunde und Bekannte erschienen waren. „Es waren so viele da, mit denen ich gar nicht gerechnet habe. Daher war meine Freude umso größer!“ Leider ging auch hier die Zeit wieder viel zu schnell vorbei und nach weiteren schönen Veranstaltungen stand schon der Rosenmontag vor der Tür.

Als der große Umzug um 14.11 Uhr startete war die Freude des Prinzenpaares riesig. „Es war phantastisch – so viele tolle Wagen und Gruppen. Immer wieder hielten Gruppen an, machten eine Laola oder sangen das Lied „Junge und wie die wieder aussiehst.“ Nachdem alle Gruppen am Prinzenwagen vorbeigezogen waren, setzte sich nun auch dieser auf den Weg durch den Ring. „Hier standen so viele Zuschauer an den Straßen, es war wunderschön!“

Der Zusammenhalt mit den Gastpaaren sei an allen Tagen einmalig gewesen. Ein Dank ging natürlich auch an ihren Mann Fred, den sie nun doch ein wenig mehr für den Karneval hat begeistern können. Und auch ihrem ständigen Begleiter, dem Hofmarschall Udo Klare, gelte ein großes Lob, „er hat uns so viel abgenommen, wir brauchten nur noch feiern.“