Die Ausstellungseröffnung

„Einmal Prinz zu sein in Steinheim, das ist fein“, unter diesem Motto wurde fünf Wochen vor den tollen Tagen die Ausstellung der StKG im Möbelmuseum an der Rolfzener Straße unter Beisein einer großen Anzahl ehemaliger Tollitäten festlich eröffnet.

Entsprechend glücklich ob der großartigen Resonanz am letzen Sonntag im Januar begrüßte die Vorsitzende des Trägervereins des Möbelmuseums Regina Schuler die Gäste an dem Ort, an dem noch vor Jahrzehnten wunderschöne Aushängeschilder der Steinheimer Möbelkunst hergestellt wurden.

Neben den Relikten der Schaffenskraft Steinheimer Vorfahren beherbergt das Museum immer wieder Sonderausstellungen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch das zweite große Aushängeschild der Emmerstadt, der facettenreiche Steinheimer Karneval alljährlich zur Karnevalszeit in bunten Bildern, interessanten Texten und haptischen Stücken aus seiner bewegenden Geschichte erzählt.

Kurz bevor Prinz Christian Henning das Band zur Ausstellungseröffnung durchschnitt, begrüßte ihn Chefarchivar Thomas Göke mit den Worten: „Gleich kannst du sehen, in welche Ahnentafel du dich seit deiner Prinzenkürung am 12. Januar eingetragen hast.“.

Diese Ahnentafel geht zurück bis ins Jahr 1910, als mit Eduard Rüther der erste Prinz auf den Narrenthron stieg. 29 Jahre später gesellte sich Tilde Böger zu Heinz Mues und bildeten so zusammen das erste Prinzenpaar im Steimschen Karneval. Seit 1950 gerieren nun alljährliche beglückende Prinzenpaare in Mitten einer begeisterten Narrenschar.

Vierundvierzig Prinzessinnen und Prinzen hatten sich im Möbelmuseum eingefunden, um zu betrachten, wie das sechsköpfige Archivteam ihre Zeit als Prinzenpaar im Steinheimer Karneval sichtbar umgesetzt hatte. Sie alle hatten im Vorfeld ein paar spannende Fragen zu ihrer Regentschaft beantwortet und so konnte Regina Schuler in einem 33 minütigen Vortrag einige – teils noch unbekannte – Geschichten aus dem Leben der ehemaligen Regenten erzählen.

Immer wieder griffen Prinzessinnen und Prinzen selber zum Mikrophon, um Anekdoten aus der kürzeren oder längeren Vergangenheit zu erzählen. Ein besonderer Moment war gekommen, als Willi Spier amtierender Goldprinz in dieser Session aus dem schneereichen Karnevalsjahr 1969 berichtete: „Es wurde bis tief in die Nacht gefeiert, da ob der riesigen Schneemassen niemand nach Hause konnte. Letztendlich sind wir mit Lkws Heim befördert worden. Auch am Rosenmontag mussten zunächst Pioniere der Bundeswehr Schnee schippen, damit der Umzug überhaupt starten konnte. Doch rückblickend war es ein tolles Fest!“

Alle ehemaligen Tollitäten waren sich allerdings bei einer Frage rundum einig: „Wir würden den Steinheimer Narrenthron immer wieder besteigen, auch wenn es ein einmaliges, ganz besonders tolles Erlebnis war“!

All diese Geschichten sind bis zum Aschermittwoch jeweils am Mittwoch und am Sonntag in  der Zeit von 14:00 bis 17:00 Uhr zu bewundern. Auf ins Möbelmuseum an der Rolfzener Straße, „Man teou“!

Fotos & Text: Stefan Wiedemeier