Das Prinzenpaar 2017

Was wäre der Steinheimer Karneval ohne seine Tollitäten, den Prinzen und seine Prinzessin? Die Amtszeit des Prinzen, als Oberhaupt der Steimschen Narrenschar, beginnt mit seiner Proklamation im Januar und dauert exakt ein Jahr. Der Name der Prinzessin wird unter großer Geheimhaltung traditionell erst auf dem Galaabend der StKG bekannt gegeben. Das Prinzenpaar regiert das Narrenvolk während der gesamten 5. Jahreszeit und wird unterstützt durch seinen Hofstaat und den Elferrat.

In der Session 2016/17 regiert:

Prinz Volker Böddeker, der glühende Gardeoffizier von Format mit seiner Lieblichkeit
Prinzessin Claudia, la bella Vantastica auf dem Steinheimer Narrenthron.

Prinzensteckbrief

Prinz Volker Böddeker, der glühende Gardeoffizier von Format

„Eine karnevalistische Größe …“ hört man wieder und wieder Stimmen aus dem närrischen Volk unserer Heimatstadt Steinheim, wenn über Prinz Volker gesprochen wird. Ob diese Bezeichnung nun rein auf seine Körpergröße bezogen ist oder auch auf seine vielfältigen Aktivitäten im und für den Karneval, ist einerlei. Denn eines ist gewiss: sowohl seine Körpergröße als auch sein unermüdlicher Einsatz im Karneval lassen diese Bezeichnung zu!

Nach erfrischenden und amüsanten Prinzenspielen unter dem Motto „Bella Italia“ erhob sich zu später Stunde aus einer wunderbaren, überdimensionalen Cappuccinotasse ein stattlicher und stolzer Prinz: Volker Böddeker strahlte seine närrischen Untertanen an und ließ sich von den begeisterten Gästen der Prinzenkürung feiern.

In Steinheim geboren am 23.06.1977, wurde Prinz Volker der Karneval in die Wiege gelegt und er wurde sicherlich mit Emmerwasser getauft. Inzwischen groß geworden, sehr groß geworden, ist Volker verheiratet mit Britta, geb. Deppe aus Lage, die er in einer Diskothek in Detmold kennenlernte. Gemeinsam haben sie zwei Kinder: Jule, neun Jahre alt, und Justus, der am Rosenmontag zwölf Jahre alt wird! Sehr nett von Papa Volker, dass er dafür über 20000 Geburtstagsgäste aus nah und fern nach Steinheim einlädt …

Volker wohnt mit seiner Familie in Kollerbeck, wo er 2002 wegen der schönen Lage ein Haus gekauft hat. Er betont, dass sein Lebensmittelpunkt zwar nach wie vor in und um Steinheim liegt, dass seine Familie jedoch in Kollerbeck zu 100 % integriert ist. Seine Engagement im Heimatschutzverein, aktives Fußballspiel bei „Alte Herren SV Kollerbeck“ sowie Tennisspiel mit den Kollerbeckern untermauern dies.

Volker durchlief in Steinheim die üblichen Stationen: ev. Kindergarten, Vorschule, kath. Grundschule, Realschule. Im Anschluss eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann im Gartencenter Steinheim, dann Leiter des Gartenparadieses im OBI in Brakel. Seit der Eröffnung des Raiffeisenmarkts in Steinheim am Lipper Tor im Jahr 2003 ist Volker dort Marktleiter.

Seine Eltern (Gabriele Böddeker, geb. Schilling, wohnt in Steinheim, und Josef Böddeker, wohnt im befreundeten Nachbardorf Belle) kommen jedoch beide aus Familien aus der Möbelbranche. Volkers Zwillingsbruder Markus und sein älterer Bruder Rafael leben und arbeiten beide in Steinheim.

Aufgewachsen ist Volker in Steinheim in der Neuen Straße – also im Ring – also direkt am „Zuch“! In einem solchen Fall kann es nicht anders sein, als dass man mit dem besagten Bazillus infiziert wird. In seiner Kindheit hat Volker seine Begeisterung für den Steinheimer Karneval bereits ausgelebt, indem er in der Malstube den damaligen Hofmalern Werner Scheibner und Adi Meironke zur Hand ging („Ich durfte Kleistern, Pinseln und Kuchen holen …“).

Seit dem 11.11.2014 ist Volker stolzes Mitglied der Garde der StKG. Als Gardist Nr. 35, „der grüne Riese vom Lipper Tor“, ist er aktiv im Gardetanz und nimmt an den vielfältigen Aktivitäten und Auftritten der Garde gerne und rege teil. Ein großer Vorteil dieser Mitgliedschaft sei es auch, dass man sich nicht jedes Jahr um ein neues Kostüm kümmern muss.

Nach eigenen Angaben ist Volker „mit Leib und Seele dem Steinheimer Karneval verfallen“ – und bei seiner Körpergröße von 200 cm heißt das schon etwas …

Extra für den Karneval und die aktiven Teilnahmen an Rosenmontagen gegründet wurde die Clique „Stein-Schiekolos“ – ein bunter Haufen befreundeter Narren aus Steinheim, Schieder, Kollerbeck und Lothe.

Das Feiern liegt Volker ebenfalls im Blut. So ist er nicht nur aktives Mitglied des Kegelvereins „Free Willy“, sondern hat sich als Initiator und Veranstalter des großen und bekannten „Oktoberfests“ am Lipper Tor einen Namen in der Region gemacht. Auch der beliebte Weihnachtsmarkt am Raiffeisenmarkt ist sein Steckenpferd und er hat sein Hobby, das Grillen, bestens in seinen Beruf integriert, indem er für seine Firma gut besuchte Grillkurse gibt.

Volkers Beteiligung an dem berüchtigten Racheakt „Katzenklau“ im Jahr 2009 konnte nie geklärt bzw. nachgewiesen, aber auch nicht ausgeschlossen werden. Der Karneval in Steinheim birgt eben viele Geheimnisse …

… jedoch eines ist gelüftet: unser Prinz 2017 heißt Volker Böddeker, der sich mit Leib und Seele für unseren Karneval einsetzt und darauf brennt, eine tolle Session zu verleben.

Prinzessinensteckbrief

Prinzessin Claudia van Lengerich, la bella Vantastica

„Gigantisch!“, mit diesem Wort umschrieb Prinzessin Claudia auch rund vier Wochen nach den tollen Tagen immer wieder ihre ganz persönlichen Erlebnisse im Steinheimer Karneval.

Was in einer fantastischen Regentschaft zusammen mit ihrem Prinzen Volker am Karnevalswochenende im Februar 2017 gipfelte, war einige Jahrzehnte zuvor in einer Bäckerei im niedersächsischen Lingen wohl kaum absehbar. „Ich bin ein Lingener-Kind“ und dort, wo ihr Vater alljährlich zur Herrensitzung ging, war ansonsten „karnevalistisch nicht wirklich viel los“, wie es Claudia van Lengerich fernab der ursprünglichen Heimat im Nachhinein beurteilt.

Nur gut, dass ihre Mutter Hildegard aus Emsdetten stammt. Dort im Münsterland, wo ein Rosenmontagszug durch die Straßen läuft, sammelte Claudia, als Harlekin verkleidet, so manche Kamelle ein.

Während ihrer Abiturzeit wuchs der Wunsch unserer diesjährigen Prinzessin, Betriebswirtschaft auf Lehramt zu studieren. Zum Glück führte ihr Weg ins Studium nach Paderborn, wo sie ihren Mann Christian kennenlernte. Der Rolfzer („Zigeuner“) hatte es Claudia direkt angetan. Als zu klären war, welchen Namen die beiden nach der Hochzeit haben würde, wurde schnell eine Lösung gefunden. „Wenn Du, Christian, meinen Namen annimmst, reise ich Dir hinterher“. „Bis heute ist das die beste Lösung, die wir eingehen konnten“.

Eigentlich befand sich Claudia zu dieser Zeit noch im Referendariat in Dortmund. Doch der Lockruf gemeinsam im Steinheimer Rosenmontagszug teilzunehmen, war all zu groß. Selber mit einem Faible fürs Kostüme gestalten ausgestattet, verwandelte sich Claudia mal als Vampir, als Narrenpilz, als Eisschollen oder als „kunterbunt und rabenschwarz, wie es ihr ganz persönliches Karnevals-Foto-Album von den vergangenen 22 Jahren berichten kann.

Parallel mit der karnevalistischen Bindung zu Steinheim, bezogen die van Lengerichs ihr neues Domizil in der Emmerstadt. Dort komplettierten Piet und die Zwillinge Lars und Luc das fünfköpfige Familienglück. Mit besten, närrischen Genen ausgestattet, feierten die Jungs in schicken Kostümen zunächst in der Buddelkiste, später in den Schulen der Stadt, immer auch im Straßenkarneval und bauten diesjährig das erste Mal in ihrer „Truppe“ einen eigenen Wagen.

Christian, seines Zeichens stattlicher Offizier in der Garde der StKG, gehörte bereits im Jahr 2001 zu den Gründungsmitgliedern der neu formierten Männergarde. So entstand für das karnevalsbegeisterte Ehepaar eine noch größere Nähe zum Narrentreiben mit ihren schönsten Männern Steinheims.

„In den letzten Jahren keimte dann bei mir auch die Idee auf: Wenn einmal ein Prinz aus der Garde auf Steinheims Narrenthron sitzt, dann singen wir“, erinnerte sich Claudia an den Zeitpunkt, als das Lied: „Die Hände in die höh´ und nicht mehr trinken, dem Prinzen woll´n wir winken.“ kreative Gestalt annahm. „Dass ich das Lied für meinen Prinzen singen würde, hätte ich mir im Traum nicht ausmalen können“, versicherte die strahlende Prinzessin anschließend. Auch wenn Claudia nach eigenem Bekunden mit sehr viel Respekt ans Mikrofon getreten ist, das verspürte sicherlich keiner der eintausend Gäste beim ausverkauften Galaabend.

Der Galaabend war wiederum einer dieser gigantischen Erlebnisse, von denen Prinzessin Claudia mit immer wieder funkelnden Augen berichtete. „Es war ein so wunderbares Programm, das so viele Höhepunkte hatte, schöner hätten Volker und ich es uns gar nicht wünschen können!“

Der Prinzessinnenempfang am Sonntagvormittag hatte für „La Balla Vantastica“ so manche Überraschungen parat, insbesondere in der Form, dass der Reigen der Gratulanten kein Ende nehmen wollte. Zusammen mit einem großen Freundeskreis wurde auf das Wohl der Prinzessin angestoßen. „Ich war total gerührt, wer alles meiner Einladung gefolgt war und dass Wibke, mein Patenkind mit Friedhelm Borgmeier und Bernhard Leifeld für mich gesungen haben. Der ganze Morgen war fantastisch und ergreifend!“

Aus Lingen waren ihre Schwester Petra und ihre Mutter Hildegard angereist, um das Karnevalswochenende in Steinheim zu verbringen. Mutter Hildegard durfte beim Prinzessinnenempfang den Mutterorden entgegennehmen. Ihr wurde die „Tragweite“ des Karnevals in Steinheim erst jetzt richtig bewusst und die Tatsache, warum ihre Tochter Claudia immer so sehr ins Schwärmen gerät, wenn es um den Karneval in der ostwestfälischen Hochburg geht. „Trinken könnt ihr genauso gut wie wir, aber feiern könnt ihr besser“, resümierte Claudias Mutter nach den tollen Tagen über die Unterschiede im Karneval zwischen Lingen und Steinheim.

Sei es im Verlauf des Sonntags oder auch am Rosenmontag, nach den Aussagen von Prinzessin Claudia „hatte jede Veranstaltung ihren eigenen Reiz“. Überall sei die Resonanz so großartig gewesen, dass das Publikum das Prinzenpaar schirr auf Händen getragen hätte.

Beim Karneval der Chöre versagte Claudias Stimme gänzlich und Volker musste ihre Rede halten. Der Einstieg sorgte schon für lautstarkes Lachen im Saal: „Nun stehe ich hier, als eure Prinzessin…“ und alle guckten auf Volker. Trotz völligem Stimmverlust und Lacher auf der eigenen Seite hatten beide Tollitäten riesigen Spaß.

Prinz Volker hatte am Rosenmontag für sonnig-glänzendes Wetter gesorgt und so war der Umzug ein unvergessliches Highlight im Leben von Claudia van Lengerich. „Als die ganzen toll kostümierten Gruppen und aufwendigen Wagen an unserem Prinzenwagen vorbeizogen, war schon ein beeindruckendes Gefühl.“

Ihre eigene Rosenmontagsgruppe hatte kurzfristig improvisiert. Mit einem Foto der Prinzessin ausgestattet, verkündeten sie: „Wir sind Prinzessin!“ Eine tolle Geste für Claudia, die schon im nächsten Jahr wieder im Umzug mitten unter ihnen sein wird.

Beim Gruß-Banner der Gardefrauen, das am Bürogebäude von Krekelers hing, hatten sie sich was ganz Besonderes einfallen lassen. Ein überdimensionales Bild vom Prinzenpaar, das erst eine Woche zuvor beim Festball der Garde entstand. Auch die Männer der Garde ließen sich was Besondere für Claudia einfallen. So wurde ihr Name auf das Banner mit Prinz Volker eingearbeitet. „Ich hab´ mich so gefreut, da kullerten auch schon mal die Tränen.“

„Als Volker mich fragte, ob ich seine Prinzessin werden möchte, brauchte ich gar nicht zu überlegen! Und so fing die Session mit einem tollen Fest bei der Prinzenkürung an und hörte mit einem gigantischen Fest am Rosenmontag auf!“ Claudia hat passend zum Bühnenthema „Bella Italia“ eine fantastische Prinzessin im Steinheimer Karneval verkörpert und ihrem karnevalistischen Beinamen „La bella Vantastica“ alle Ehre gemacht. Vielen Dank, Dir Claudia, einer gigantischen Prinzessin! Man teou!!!