Der Kommers und 11 närrische Jahre ‚Liii-Belle‘

Ein ganz besonderer Rückblick fand am vergangenen Samstag in der Stadthalle in Steinheim statt: Der traditionelle Kommers mit dem Film des großen Rosenmontagsumzugs war in diesem Jahr schon im November. Und das unter 2G-Bedingungen. 

Der Präsident der Steinheimer Karnevalsgesellschaft Dominik Thiet begrüßte die 111 Närrinnen und Narren mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das letzte Jahr war sehr qualvoll, da weder der Rosenmontagsumzug noch Saalveranstaltungen stattfinden konnten. Trotzdem merkt man, dass das Narrenfieber in Steinheim brennt. Die vielen Grüße, Videos und virtuelle Veranstaltungen haben das sehr deutlich gezeigt. 

Ein ganz besonderer Dank ging an unsere lippische Nachbargemeinde, die sehr mit dem Steinheimer Karneval verbunden ist: der 1. Beller Karnevalsverein k.eV.
Die Beller begeistern und bereichern unseren Rosenmontagsumzug seit 11 närrischen Jahren mit ihrem fröhlichen Karnevalsruf ‚Liii-Belle‘ – egal ob als Fruchtzwerge, Schweine im Weltall, Glücksbärchis oder Hermännchen & Thusnelda. Dominik Thiet sprach unseren Beller Freunden in seiner Laudatio für diese grenzüberschreitende Verbundenheit ein großes Dankeschön aus. „Wie die Libelle, die Göttin der Kreativität, die für Freude, Leichtigkeit und Transformation steht, begeistert Ihr mit Euren wunderschönen Wagen und Kostümen und zeigt damit Eure Freude an der fünften Jahreszeit!“ Ursprung war im Jahr 2010 das 25jährige Kinderprinzen-Jubiläum des Präsidenten des 1. Beller Karnevalsverein Ralf Hünkemeier. Er erfüllte sich mit dem ersten ‚eigenen‘ Wagen einen Kindheitstraum. In jedem Jahr werden es mehr Karnevalsbegeisterte, die sich in Bellern anschließen und gemeinsam planen, bauen und nähen.

Die Künstlerin und Hofmalerin der StKG Sabine Diedrich stellte den Pin zum 111. Jubiläum vor. Alles, was mit dem Steinheimer Straßenkarneval unabdingbar verbunden ist, wird vereint: Unser Lockvogel, der als erster Wagen den Zug anführt, der Straßenverlauf des Umzugs ‚rund um den Ring herum‘, Steinheim und seine Gemeinden, die Musikkapellen, die Närrinnen und Narren im Umzug und am Straßenrand. 

Sven Mäding präsentierte die Highlights der Jubiläumsession 2021/22. Neben der großen Jubiläumsfeier im Sommer mit vielen karnevalistischen Live-Acts, dem 300seitigen und zwei Kilogramm schweren Bildband der letzten 111 Jahre, wird es ebenfalls einen besonderen Pin für die Zuschauer des Rosenmontagszuges geben. Am 14. Januar 2022 öffnet die Malstube zum 44. Mal ihre Türen in den Garagen der Stadt Steinheim unter dem Rathaus. Wir dürfen uns bei diesem Jubiläum auf eine besondere Eröffnungsfeier freuen. Anmeldungen zum Rosenmontagsumzug werden ab sofort online oder direkt in der Malstube angenommen. „Alle Planungen für diese Session laufen auf Hochtouren.“

Anschließend übergab Kevin Klaes den Film des großen Rosenmontagsumzugs an den amtierenden Karnevalsprinzen Marc, der sanftmütige Löwe der närrischen Savanne, und seine bezaubernde Prinzessin Heike, die strahlende Flamme am Himmel Afrikas, mit den Worten: „Ihr habt die Narrenherzen höherschlagen lassen.“ Um 20:22 Uhr startete Rückblick auf den Rosenmontagsumzug 2020. Das Team mit Kevin Klaes, Jürgen Stehr, Andreas Waldhoff und Frank Klose nahm für den 55 Minuten langen Film über 11 Stunden Filmmaterial mit insgesamt vier Kameras auf, sichtete es und schnitt es in vielen Stunden. Jürgen Stehr, der wie gewohnt charmant durch den Film führte und die Karnevalsgruppen vorstellte und interviewte, endete mit den Worten: „Der Himmel weint ein wenig, weil der Rosenmontagsumzug vorbei ist. Wir freuen uns auf den nächsten Rosenmontag!“ Das Prinzenpaar blieb von dem Wetter unbeeindruckt und war von der Stimmung der Gruppen und Zuschauer absolut begeistert. „Es war gigantisch und hat so viel Spaß gemacht“, so Prinzessin Heike. 

Wir freuen uns auf den nächsten Rosenmontagsumzug unter dem Motto „Steinheim, meine Heimatstadt – so liebenswert und schön | 111 Jahre Karneval in Steinheim.“ Und natürlich auf den hervorragenden Film, den wir beim nächsten Kommers schauen dürfen.

Fotos: Marc Schriegel
Text: Sandra Schröder