Das Prinzenpaar 2003

Was wäre der Steinheimer Karneval ohne seine Tollitäten, den Prinzen und seine Prinzessin? Die Amtszeit des Prinzen, als Oberhaupt der Steimschen Narrenschar, beginnt mit seiner Proklamation im Januar und dauert exakt ein Jahr. Der Name der Prinzessin wird unter großer Geheimhaltung traditionell erst auf dem Galaabend der StKG bekannt gegeben. Das Prinzenpaar regiert das Narrenvolk während der gesamten 5. Jahreszeit und wird unterstützt durch seinen Hofstaat und den Elferrat.

In der Session 2003/04 regiert:

Prinz Günter Nolte, der Sänger vom Zeitungsolymp

Prinzessin Hildegard Bartkowiak, die Farbenfrohe .

Prinzensteckbrief

In den Kreisen der StKG wird in der heißen Phase wohl noch mehr als anderswo spekuliert und gerätselt, wer denn wohl der neue Prinz werden könnte. Und es wird auch sicherlich noch mehr als in anderen Vereinen und Cliquen gefrozzelt, wenn ein potenzieller Prinzenanwärter in den Raum kommt: „Ah, der neue Prinz …“ oder „Steht auf, der Prinz kütt …“ Genauso war es natürlich auch bei Günter Nolte – neben den vielen anderen, die als Prinzenanwärter galten. Und es war für Günter sehr schwer, sich nicht anmerken zu lassen, dass er mehr wusste als alle anderen. Denn nachdem Günter im November 2002 von den Prinzenmachern vorsichtig darauf vorbereitet worden war, dass er demnächst ein solch hohes Amt bekleiden solle, war in seiner Welt nichts mehr so wie früher.

Nichts mehr so wie früher war zunächst für Günters Eltern, als am 28.09.1953 in Lüchtringen bei Höxter ihr Günter geboren wurde. Er sollte der älteste von insgesamt drei Brüdern sein, die ihre Eltern ständig auf Trab hielten. Das kann man so oder so sehen, aber sicherlich nicht karnevalistisch. Denn mit Karneval hatte Günter Nolte in Lüchtringen gar nichts am Hut.

Erst nachdem er die Volksschule besucht, das Gymnasium KWG in Höxter 1973 mit Abitur verlassen und eine Lehre bei Dragoco in Holzminden (wer kennt und riecht die Firma nicht?) als Industriekaufmann begonnen hatte, zog Günter 1975 von seinem Lüchtringer Elternhaus weg ins schöne Städtchen Steinheim. Und zwar aus Liebe! Liebe aber noch immer nicht zum Karneval, sondern zu seiner jetzigen Ehefrau Monika (wer kennt und liebt sie nicht?).

Doch Monika, Steinheimerin und durch und durch Närrin (Kump[el]stilzchen der kfd), stellte ihre junge Liebe Günter vor die Wahl: „Entweder Du feierst bei uns ordentlich Karneval, oder Du bleibst mal ein paar Tage zu Hause …!“ Tja, wir alle wissen, wofür Günter sich entschied, und das, obwohl er „bis zum Alter von 22 Jahren nicht mal genau wusste, wie Karneval eigentlich geschrieben wird“!

Es ist also Monikas Verdienst und nicht der seines Arbeitgebers, denn dieser hat seinen Sitz in der „karnevalistischen Diaspora“ Warburg! Auf Umwegen über verschiedene Firmen kam Günter 1988 schließlich zu seinem jetzigen Arbeitgeber, der Firma Brauns-Heitmann in Warburg. Diese Firma stellt z.B. Ostereierfarben her und vertreibt Saisonartikel (kleine Osterhasen und Weihnachtsmänner, aber noch keine kleinen Karnevalsprinzen). Günter ist dort im Vertriebscontrolling beschäftigt.

Prinz Günter und Monika haben zwei Söhne, Markus und Andreas, 20 und 18 Jahre alt. Und sie sind Mitglieder „ihrer Truppe“, dem Kegelverein „Die Namenlosen“. Mit dieser Truppe baute Günter sehr engagiert schon viele Karnevalswagen in Steinheim und hatte immer große Freude daran.

Seit 1980 ist Günter – den eine sehr tiefe Stimme auszeichnet – Mitglied im MGV Liederkranz und singt dort zur Freude aller im 2. Bass. So passte es auch besonders gut, dass Günter der Prinz ist, denn der MGV Liederkranz feiert in diesem Jahr sein 130jähriges Bestehen und 100 Jahre Saalkarneval! Man darf sicherlich auf den traditionellen Büttenabend des Liederkranz am Sonntag, 02. März 2003, gespannt sein!

Auch Bütterfahrungen sammelte Nolten Günter schon reichlich: durch Auftritte mit den altbekannten „Kumpspatzen“ und den „Vier vom Elferrat“ erntete er schon reichlich Applaus. Ein besonderes Highlight kann Günter noch verzeichnen, denn neben der klerikalen Prominenz der Pastoren und Vikare war er bisher der einzige Mann, dem es erlaubt bzw. gegönnt war, in der Bütt bei dem bekannten Frauenkarneval der kfd aufzutreten. Aber nach dem Auftritt – so gelungen der auch war – musste Günter auch wieder aus der Halle verschwinden …

Im Januar 1996 war es endlich soweit: u.a. durch seinen Karnevalspaten Karl-Anton Hansmann wurde Günter Elferrat und trug seine weiße Jacke fortan mit großer Freude. Im Elferrat ist Günter sehr aktiv, insbesondere in der Redaktion dieser Steinheimer Karnevalszeitung (KAZ), wo sein Hauptaugenmerk der Verwaltung unserer Werbekunden gilt.

Sicherlich ist in Günters karnevalistischer Karriere jetzt ein Höhepunkt gekommen, denn wie fast jeder Narr fand auch er den Trubel um den Prinzen immer toll und träumte auch er immer davon, einmal Karnevalsprinz im schönen Steinheim zu sein. Dies soll nun in Erfüllung gehen, zur großen Freude und Überraschung aller …

Auch wenn Günter Probleme hatte, sein Geheimnis zu wahren –  es ist gut gelungen. Angemerkt hatte es ihm so recht wohl doch niemand!

Und auf die Frage nach seinem zweiten Geheimnis, seiner Prinzessin, schwieg Günter sich aus und zeigte ein äußerst breites Grinsen!

Prinzessinensteckbrief

Als sich am 1. März um 19.31 Uhr die Schwingtür der Steinheimer Stadthalle öffnete und das Prinzenpaar 2003 zum großen Galaabend der STKG einzog, war der Jubel in der Narrhalla grenzenlos. Nun war das Geheimnis um die neue Karnevalsprinzessin endlich gelüftet, Prinz Günter Nolte hatte sich Hildegard Bartkowiak als strahlende Partnerin für die tollen Tage auserwählt.

Prinzessin Hildegard, vor 39 Jahren im Hause ihrer Eltern Konrad und Lisa Döhre (Discher) in der Emmerstraße geboren, fand schon früh den Kontakt zum Karnevalsfest ihrer Heimatstadt und feierte jährlich mit größter Freude zusammen mit ihrem Freundeskreis das Steinheimer Karnevalsfest.

Heute lebt Prinzessin Hildegard zusammen mit unserem Elferrat Alfred Gemmeke und 6 Kindern in der Schulstraße, durch die Jahr für Jahr der bunte Rosenmontagsumzug der Emmerstadt führt. Und so ist es nur logisch, dass es sich keines der Familienmitglieder hat nehmen lassen, im letzten wie auch in diesem Jahr vollständig im „Zuch“ mitzugehen. Dabei ist es wohl einmalig, dass alle acht in verschiedenen Gruppen den Umzug bereichert haben.

Ob mit der Gruppe „Mutter und Kind“ oder auch der Kolpingfamilie, Hildegard die Farbenfrohe, war in den vergangenen Jahren immer mit dabei und so unterstützte sie auch ihre Kinder im Steinheimer Karneval aktiv mitzumachen. So tanzt die jüngste Tochter Juliane bei den Prinzensternen und Sabrina ist Mitglied der Tanzgruppe „Take Drive“. Sabrina, die 1997 Kinderprinzessin war, konnte sich damals der Unterstützung ihrer Mutter Gewiß sein.

Aber auch die aktive Arbeit bei den Vorbereitungen des Karnevalsfestes ist Hildegard nicht unbekannt und so investiert die ausgebildete Bürokauffrau, die halbtags bei der Fa. Rüsenberg Baustoffe arbeitet, viele Stunden ihrer Freizeit zur Mitgestaltung der immer wieder erstklassigen Karnevalsbühne in der Stadthalle. Um das Geheimnis ihrer Regentschaft weiterhin zu wahren, ließ sie es sich nicht nehmen, selbst ca. 30 Stunden an ihrer „eigenen“ Bühne mitzubauen.

Als Akteurin ist Prinzessin Hildegard den Karnevalisten als Büttenrednerin beim Kolpingkarneval bekannt und so titelte die heimische Presse: „Prinzessin in der Bütt´“.

Zwei Highlights der tollen Tage werden Prinzessin Hildegard mit Sicherheit noch lange in ihrer Erinnerung begleiten. Zunächst der Liveauftritt am Galaabend in der Lokalzeit im WDR und als zweites die Taufe des neuen Narrenschiffes des Elferrates. So war es Hildegard, die anläßlich ihres Prinzessinenemfpangs am Sonntagmorgen dem Schiff den Namen „11-e vom Piepenbrink“ verlieh.