Das Prinzenpaar 2000

Was wäre der Steinheimer Karneval ohne seine Tollitäten, den Prinzen und seine Prinzessin? Die Amtszeit des Prinzen, als Oberhaupt der Steimschen Narrenschar, beginnt mit seiner Proklamation im Januar und dauert exakt ein Jahr. Der Name der Prinzessin wird unter großer Geheimhaltung traditionell erst auf dem Galaabend der StKG bekannt gegeben. Das Prinzenpaar regiert das Narrenvolk während der gesamten 5. Jahreszeit und wird unterstützt durch seinen Hofstaat und den Elferrat.

In der Session 2000/01 regiert:

Prinz Udo Obermann, Magister der schönen Künste

Prinzessin Manuela Lohre, die Glücksfee.

Prinzensteckbrief

”Ich bin klein, mein Herz ist rein, wollt schon immer mal Prinz in Steinheim sein.” Als Udo Obermann dieses verkündete, war er gerade zum Karnevalsprinzen gekürt worden. Doch halten diese schönen Worte auch einer Überprüfung stand?

Zwar ist Udo Obermann mit seinen knapp 1,70 m nicht gerade einer der längsten, aber bei ihm ist die körperliche Länge umgekehrt proportional zu der Größe, die er sowohl im beruflichen als auch im karnevalistischen Leben immer wieder unter Beweis gestellt hat. So konnte der  Leiter der Städtischen Musikschule Steinheim erst kürzlich sein 25jähriges Dienstjubiläum feiern. In dieser Zeit hat er nicht nur zahlreichen Schülern die Flötentöne beigebracht, sondern sie auch erfolgreich in der Beherrschung verschiedenster Musikinstrumente unterrichtet. Und sogar die tägliche Verwaltungsarbeit (bei ca. 500 Schüler und einen Etat von etwa 300.000 DM wahrlich kein Kinderspiel) nimmt er mit viel Freude auf sich. Und was so ein richtiger Musikus ist, der kann das Musizieren auch am Wochenende nicht lassen. So ist Udo Obermann an bis zu 30 Wochenenden im Jahr in Sachen Musik im Einsatz, meist mit dem von ihm initiierten und geleiteten Blasorchester der Musikschule.

Zweifelsfrei stimmt es, wenn Udo Obermann behauptet, sein Herz sei rein. Das muss ja wohl einfach so sein bei einem Herzen, das so sehr für die Musik und den Karneval schlägt.

Aber soll man ernsthaft annehmen, dass jemand, der 1953 in Bielefeld geboren wurde und dort aufwuchs, der in Baden-Württemberg studierte und in Minden seine Bundeswehrzeit verbrachte, dass dieser jemand schon immer in Steinheim Prinz sein wollte? Wahrscheinlicher ist , dass er bis zu seinem 22. Lebensjahr noch nie vom Steinheimer Karneval gehört hatte. Verständlich ist aber auch, dass Udo Obermann dieses unrühmliche Kapitel nur zu gern aus seinem Gedächtnis streichen möchte, denn das Leben begann für ihn eigentlich erst richtig, als es ihn beruflich nach Steinheim verschlug und er sich alsbald mit dem närrischen Bazillus infizierte, der ihn bis heute nicht wieder losließ. Als Musiker hat Udo Obermann seitdem bei unzähligen Karnevalsveranstaltungen für den richtigen Ton gesorgt, egal ob er mit der Bratpfanne, den Kumpspatzen, den Prinzensingers oder zuletzt mit Blech und Stimme auf der Bühne stand. Und auch hinter der Bühne wirkte er eifrig mit, trug dort die Verantwortung für die gesamte Tontechnik. Zum ausgiebigen Trinken blieb ihm so meist wenig Gelegenheit. Dies kam ihm dann manchmal am Rosenmontag zugute, wenn er bereits um 7.30 in der Früh die eingefrorenen Trompeten seines Blasorchesters mit heißem Wasser auftauen mußte, um sie tauglich zu machen für den Einsatz bei der Stürmung des Rathauses und im Umzug. Als (Musik)Lehrer ist Udo Obermann auch Schulbeauftragter des Elferrates, der die Verbindung zu den Kindergärten und Schulen Steinheims hält, ihnen (insbesondere dem Kinderprinzenpaar) mit Rat und Tat hilfreich zur Seite steht und den Kinderumzug organisiert.